Dieter Rams ist einer der einflussreichsten Konsumgüterdesigner aller Zeiten. Seine Arbeit bei der deutschen Firma Braun war legendär und schuf die Designsprache, die wir heute für selbstverständlich halten. Sein Stil ist minimalistisch und seine Designphilosophie beschrieb er als „weniger, aber besser“.
Er hatte zehn Prinzipien für gutes Design, die auch fünfzig Jahre später immer noch wesentliche Erkenntnisse für die Schaffung zeitlos eleganter Produkte liefern. Hier sehen Sie fünf dieser Prinzipien, wie man sie anwendet und warum manche Produkte einfach nicht funktionieren.
1. Gutes Design ist innovativ
Der technische Fortschritt wird immer neue Möglichkeiten für innovatives Design schaffen.
Technologien ändern sich und damit auch das Aussehen dieser beiden Radios. Im Laufe der Jahre wurde ein perforiertes Kunststoffgitter durch ein Gitter aus gebürstetem Aluminium ersetzt. Kunststoffknöpfe wurden durch Metalldruckknöpfe ersetzt, während sich das kreisförmige Zifferblatt zu einer linearen, kalibrierten Skala entwickelte.
Doch trotz der Unterschiede in der Technik im Inneren der Schränke sind beide Einheiten dennoch gut proportioniert. Die Bedientasten haben eine einheitliche Größe, bleiben aber klein und diskret. Die Fassade ist eine saubere Oberfläche ohne übermäßige Verzierungen. Kein Stilelement überragt das andere und alle sind für die Funktionalität notwendig.
Innovation mag eine Sache sein, aber Komplikationen um ihrer selbst willen müssen beseitigt werden. Hier gibt es viel zu viele Tasten, Displays, Bedienfelder, Blenden, Blenden, Schieberegler usw. Offensichtlich sollte dieses Design als Teil seines Stils hypertechnisch und industriell sein. Dieter Rams hasste Design als modisches Statement und hatte das Gefühl, dass es das Werk sofort „veralten“ würde, wie in diesem Fall.
2. Gutes Design ist ästhetisch
Beide Plattenspieler spielen Schallplatten ab, aber seien wir ehrlich, das Aussehen ist wichtig. Der Drehteller rechts sieht einfach schlecht durchdacht aus. Es verfügt über ein Gehäuse aus Kunstholz, eine schräge Frontblende, die das Design verwechselt, und über Steuerschalter verschiedener Typen. Es scheint, als würde es mit jeder Inneneinrichtung kollidieren.
3. Gutes Design macht ein Produkt nützlich
„Gutes Design betont den Nutzen eines Produkts und lässt dabei alles außer Acht, was es möglicherweise beeinträchtigen könnte.“ Das Braun-Gerät auf der linken Seite ist absolut sinnvoll. Heißes Wasser fließt von oben direkt nach unten zur Brüheinheit und dann direkt nach unten in die Kanne, alles auf einer Linie mit dem Boden. Stimmig, einheitlich, elegant und logisch. Dieses Produkt stammt aus dem Jahr 1972 und sieht immer noch modern aus.
Die Kaffeemaschine auf der rechten Seite hat während der Kaffeezubereitung mehrere konvexe Oberflächen, die ihre Funktionalität nicht verbessern. Der Wasserbehälter befindet sich hinter der Karaffe, daher muss Wasser nach oben gepumpt, zur Brüheinheit und dann nach unten geleitet werden, um Kaffee zuzubereiten. Ineffizient und nimmt mehr Platz auf der Arbeitsplatte ein.
4. Gutes Design ist unauffällig
Dieser Rechner fällt nicht auf, sein Zweck ist jedoch intuitiv und offensichtlich. Funktionstasten sind in farbcodierte Gruppen unterteilt, mit allem, was Sie brauchen, aber nichts, was Sie nicht brauchen. Die Tasten sind klein und schön abgerundet, was sie auszeichnet und dafür sorgt, dass man sie mit den Fingerspitzen leichter finden kann. Beachten Sie auch das schlichte mattschwarze Gehäuse, das Qualität und Langlebigkeit suggeriert, ohne zu schreien: „Schau mich an!“
Das Nokia N-Gage war ein berüchtigter Designfehler und versuchte, Telefon und Videospiel-Player in einem zu sein. Die Benutzeroberfläche war stilistisch eine Katastrophe, mit Tasten in allen Größen, Formen und Winkeln. Und aufgrund dieser Anordnung ist es für die Finger leicht, versehentlich eine Taste statt einer anderen zu drücken.
Auch der gemusterte Kunststoff rund um das Display wirkt billig, gibt vor, maschinell gedrehtes Aluminium zu sein und täuscht niemanden. Dies verstößt gegen eine andere Maxime: Gutes Design ist ehrlich.
5. Gutes Design ist bis ins Detail durchdacht
Dies ist besonders wichtig bei der Konstruktion für die Fertigung. „Nichts darf willkürlich sein oder dem Zufall überlassen werden. Sorgfalt und Genauigkeit im Designprozess zeigen Respekt gegenüber dem Benutzer.“
Die Bolex-Kamera auf der rechten Seite scheint aus übrig gebliebenen Teilen anderer Maschinen zusammengesetzt zu sein, ohne ein einziges verbindendes Element. Es sieht nicht nur unbeholfen aus, sondern lässt auch erahnen, wie unbequem es in der Hand liegt und wie schwer es zu bedienen ist. Vergleichen Sie das mit dem Braun-Gerät auf der linken Seite. Alle Materialien wirken langlebig und hochwertig. Der Schriftzug ist sauber und präzise und bildet einen perfekten Kontrast zum silbernen Hintergrund. Es sieht aus wie ein wissenschaftliches Instrument und liegt perfekt in der Hand.
Wenden Sie diese Tipps bei Ihrem nächsten Projekt an
Diese Beispiele zeigen nur einen kleinen Teil der Weisheit von Dieter Rams und seiner Designschule. Dabei legte er stets Wert auf klare Linien, ausgewogene Proportionen, hochwertige Materialien und Konstruktion sowie Respekt vor der Funktion des Teils. Nicht umsonst trägt die Liebe zum Detail in der Designphase auch dazu bei, Probleme bei der Fertigung zu vermeiden.
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